Zur Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg am 21.02.2024 informierte das städtische Tiefbauamt per Mitteilungsvorlage (DS 232339) darüber, dass die Sanierung der Fahrbahn des Goldbergweges unter Vollsperrung an zwei Wochenenden im April/Mai durchgeführt werden soll. Als Folge dessen würden der über den Goldbergweg geführte ÖPNV-Buslinienverkehr (Linien 611 und 613) an den zwei Ausführungswochenenden bereits an dem Haltepunkt Klosterbergstraße enden bzw. von dort Richtung Stadthalle starten, sodass sämtliche Haltepunkte auf dem Heiderhof entfallen, führte da Amt weiter aus.
Für die Heiderhofer Bürger und Bürgerinnen hätte dieses verkürzte Linienangebot bedeutet, lange Fußwege – bergab zur Klosterbergstraße und bergauf von der Klosterbergstraße zu absolvieren. Aus Sicht des BBB war und ist das eine inakzeptable Planung, weil für viele Bürger und Bürgerinnen – insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen oder Familien mit Kleinkindern – nicht machbar. Der BBB hatte deshalb mit einem Dringlichkeitsantrag (DS 232339-01DA) vorgeschlagen, die ÖPNV-Versorgung zu den Haltestellen des Heiderhofes mit Kleinbussen aufrecht zu erhalten. Diesem Antrag folgte die BV Bad Godesberg in deren Sitzung am 21.02.2024 per einstimmigen Beschluss.
Die SWB Bus & Bahn haben diesen Vorschlag jedoch in ihrer Stellungnahme vom 06.03.2024 nicht folgen wollen (DS 232339-02ST). Anstelle des Einsatzes von Kleinbussen hat sich SWB Bus & Bahn entschlossen, den Mobilitätsbedürfnissen der Heiderhofer Bürger und Bürgerinnen im Rahmen der „Mobilitätsgarantie“ mit Taxi-Fahrten nachzukommen.
Dazu BBB-Bezirksverordnete Jutta Acar: „Die Argumentation von SWB Bus & Bahn, nach der die von der BV vorgeschlagene Linienführung fraglich und es im Übrigen nicht möglich gewesen sei, Kleinbusse anzumieten, zeugt von Unkenntnis der örtlichen Straßenverhältnisse und mangelnden Engagement. Die jetzt von den SWB verfolgte Taxi-Variante hat gleich zwei Pferdefüße. Einerseits setzt sie voraus, dass die auf den ÖPNV angewiesenen Bürger und Bürgerinnen über genügend finanzielles Budget verfügen, um die anfallenden Taxifahrten vorzufinanzieren. Andererseits bleiben E-Rollstuhlfahrende dabei völlig unberücksichtigt, ein Fakt, den auch die Behinderten-Gemeinschaft beanstandet. Das Taxi-Angebot ist aus unserer Sicht – wenn auch besser als die ursprünglich geplante Null-Versorgung – mehr als unbefriedigend.“
Nachfragen zum Fahrgastaufkommen, zu den entstehenden Kosten des Taxi-Angebotes, zur Wirtschaftlichkeit dieses Vorgehens, zur vernachlässigten Besorgung von Kleinbussen und zur Missachtung der Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen konnten in der Sitzung der BV Bad Godesberg am Mittwochabend wegen Sitzungsabbruches erst gar nicht gestellt werden. Statt sich des für die Heiderhofer Bürgerschaft wichtigen Themas anzunehmen, zog eine Mehrheit der Bezirksverordneten lieber weit unwichtigere Themen in der Beratung vor.